Drogen werden von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Alkohol, Nikotin und illegale Drogen unterteilt. Die am häufigsten konsumierte illegale Droge in Deutschland und weltweit ist Cannabis, das den Wirkstoff THC enthält. Marihuana bezieht sich auf die Blüten der Pflanze, während Haschisch das Harz darstellt. Unter den härteren Drogen können Ecstasy, Speed, Kokain, Opioide und Halluzinogene unterschieden werden. Zu letzteren gehören vor allem Lysergsäurediethylamid (LSD) und psychoaktive Pilze. Opium ist der getrocknete Milchsaft des Schlafmohns, dessen natürliche Bestandteile die Opiate sind. Es gibt auch synthetische Opioide, wie beispielsweise Heroin. Selbst das körpereigene Endorphin, das bei Ausdauersportlern das sogenannte “Runner’s High” auslöst, ist ein Opioid. Dieser Zustand ähnelt einem Rausch, bei dem Läufer das Zeitgefühl verlieren und sich euphorisch fühlen. Natürlichen Stoffen stehen synthetische Drogen gegenüber, die künstlich hergestellt werden. Eine Gruppe davon sind die Amphetamine, die die Leistung stimulieren und steigern. Ecstasy ist ebenfalls eine synthetische Droge, die chemisch mit den Amphetaminen verwandt ist.

Es ist unumstritten, dass Drogen den menschlichen Körper schädigen können. Jedoch äußert sich eine Abhängigkeit sowie die damit einhergehenden Symptome und körperlichen Anzeichen bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Einige Menschen können jahrelang Drogen konsumieren, ohne dabei erhebliche psychische, physische oder soziale Schäden zu erleiden. Andere wiederum leiden bereits nach kurzer Zeit unter schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen. Darüber hinaus kann der langfristige Drogenkonsum bei einem Abhängigen zu unterschiedlichen psychischen Störungen führen, wie beispielsweise Halluzinationen oder depressiven Verstimmungen, während er bei einem anderen Konsumenten eher körperliche Einschränkungen, wie Magen-Darm-Beschwerden, Probleme mit dem Herz-Kreislauf-System oder kognitive Beeinträchtigungen, verursacht. Viele der Symptome einer Drogensucht können auch in Verbindung mit anderen Erkrankungen auftreten und sind nicht zwangsläufig ein Indikator für ein Drogenproblem.


Ein Toxidrom beschreibt einen Symptomkomplex, der bei Patienten auftritt, die einer bestimmten Art von Gift ausgesetzt waren. Es ist wichtig zu beachten, dass die Dosis das Gift macht und dass selbst alltäglich verwendete Dinge wie verschriebene Medikamente giftig sein können. Die am häufigsten auftretenden Toxidrome sind:

  • Sympathomimetisches Toxidrom (z. B. Kokain, Amphetamin, Metamphetamin)
  • Anticholinerges Toxidrom (z. B. Engelstrompete, Atropin, Diphenhydramin, trizyklische Antidepressiva)
  • Cholinerges Toxidrom (z. B. Organophosphate, Muskarin-haltige Pilze, Physostigmin)
  • Opioides Toxidrom (Opiatvergiftung)
  • Sedativ-hypnotisches Toxidrom (z. B. Benzodiazepin, Alkohol, GHB)

Es ist von großer Bedeutung, dass Medikamente und Therapiemaßnahmen ausschließlich von erfahrenen Ärzten oder Toxikologen angewendet/durchgeführt werden, da eine falsche Dosierung oder Anwendung der Medikamente schwerwiegende Komplikationen verursachen kann. Darüber hinaus muss die Behandlung stets individuell auf den konkreten Fall und die Ursache des Toxidroms abgestimmt werden. Eine frühzeitige und angemessene Therapie kann jedoch lebensrettend sein und eine schnelle Genesung ermöglichen.

Hier eine grafische Darstellung der Symptome bestimmter Toxidrome.


Sympathomimetisches Toxidrom

Ursachen:

  • Amphetamine
  • Badesalze (Mephedron)
  • Kokain
  • Ecstasy
  • α1-adrenerge Agonisten
  • Dekongestiva

Häufige Symptome:

  • Diaphorese
  • Tachykardie
  • Hypertonie
  • Agitation/Psychose
  • Krampfanfälle
  • Mydriasis (dennoch lichtreagibel)
  • Hyperthermie mit möglichen Folgen:
    • Rhabdomyolyse
    • Hirnschädigung
    • Azidose
    • disseminierte intravasale Koagulopathie

Anticholinerges Toxidrom

Ursachen:

  • Antihistaminika
  • Trizyklische Antidepressiva
  • Antimuskarinikum bei überaktiver Blase
  • Belladonna-Alkaloide
    • Atropin
    • Scopolamin
  • Muskelrelaxans
  • Cyclopentolat
  • Antipsychotika
    • Chlorpromazin
    • Quetiapin
    • Olanzapin
  • Nachtschattengewächse z.B.:
    • Atropa belladonna (schwarze Tollkirsche)
    • Stechapfel

häufige Symptome: (mindestens 1 zentrales und 2 periphere):

  • Zentral
    • Angst
    • Hyperaktivität
    • Unruhe
    • Erregbarkeit
    • emotionelle Labilität
    • Desorientierung
    • Halluzinationen
    • Somnolenz
    • Komamotorische Dyskoordination
    • zentrale Hyperpyrexie
    • Amnesie
  • Peripher:
    • Tachykardie
    • Arrhythmie
    • Mydriasis
    • Gesichtsrötung
    • verminderte Schweißsekretion (trockene Achseln und Leiste)
    • verminderte Schleimsekretion
    • Urinretention
    • reduzierte Darmmotorik
    • Temperaturanstieg

Cholinerges Toxidrom

Ursachen:

  • Pestizide
  • Phosphorsäureester
    • Irreversible Hemmung der AChE
    • Malathion
    • Parathion
    • Fenthion
  • Carbamate
    • Vorübergehende Hemmung der AChE
    • Aldicarb
    • Methomyl
  • Donepezil
  • Neostigmin
  • Pyridostigmin
  • Edrophonium

häufige Symptome:

  • dominierend
    • Miosis
    • Lakrimation
    • Salivation
    • Bradykardie
    • Bronchorrhoe
    • Bronchospasmus
    • vermehrte Blasenentleerung
    • Erbrechen
    • Diarrhö
    • Diaphorese
  • ZNS
    • ZNS-Depression oder Koma
    • Krampfanfälle
    • Neuropathie
  • Kardiotoxizität (abgesehen von Bradykardie):
    • Blockbildung
    • verlängertes QT-Intervall
    • Myokardischämie

Opioides Toxidrom

Ursachen:

  • Natürliche Opiatderivate
    • Opium
    • Codein
    • Morphin
  • Halbsynthetische Opiatderivate
    • Heroin
    • Oxycodon
    • Hydromorphon
    • Hydrocodon
  • Synthetische Opiatderivate
    • Buprenorphin
    • Fentanyl
    • Methadon
    • Meperidin

häufige Symptome:

  • Atmung
    • Bradypnoe
    • Kapnographie ↑
  • Bradykardie
  • Hypotonie
  • ZNS-Depression, Koma
  • Krampfanfälle
    • Meperidin
    • Tramadol
  • Miosis
  • Verlängerung des QT-Intervalls (Methadon)
  • Nicht-kardiales Lungenödem (Heroin)
  • Ileus oder verminderte Darmgeräusche
Toxidrome

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